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VR

MEDICUS

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Die richtige Einnahme von Arzneimitteln sollte doch gar

nicht so schwer sein…

Peter Schöning:

Wenn es sich nur um ein einzige Tablette

handelt und wir es mit einem normal gesunden Menschen

zu tun haben, dann stimme ich Ihnen zu. Aber die meisten

Menschen, die Arzneimittel einnehmen, sind ja gerade nicht

gesund, sondern erkrankt – zum Teil sogar sehr schwer. Hin-

zu kommt, dass es Millionen älterer Menschen gibt, die mit-

unter fünf oder mehr Medikamente gleichzeitig einnehmen:

Da fällt es naturgemäß schwer, den Überblick zu behalten.

Können Sie das an einem Beispiel festmachen?

Peter Schöning:

Ich denke an eine Patientin, der erstmals

ein Asthmaspray verordnet wurde. Zwei Tage danach wur-

de sie wieder beim Arzt vorstellig und verlangte ein neues

Rezept, weil das Medikament schon aufgebraucht sei. In der

Apotheke konnten wir dann klären, dass die Patientin das

Dosieraerosol falsch herum gehalten hatte. Daher waren

keine Sprühstöße mehr möglich. Ein kleiner Tipp – das Spray

so halten, dass die Schrift lesbar ist – und das Problem war

gelöst. Solche Problemstellungen sind kein Einzelfall, sondern

beschreiben sehr gut den Alltag in den Apotheken. Durch

derartige Beratungen steigern wir die Therapietreue. Das

kann übrigens kein Versandhandel dieser Welt leisten, weil

der direkte, persönliche Kontakt zu den Patienten fehlt.

Was gibt es noch für Gründe für fehlende Therapietreue?

Peter Schöning:

Ein ganzes Bündel: Manche Patienten, ins-

besondere ältere oder demente, sind einfach damit überfor-

dert, die Einnahme ihrer Arzneimittel zu organisieren. Ande-

re fürchten unerwünschte Arzneimittelwirkungen. Sie lassen

deswegen die Arzneimittel weg oder nehmen eigenmächtig

eine geringere Dosis ein. Nachlässig werden Patienten oft,

wenn sie vom Nutzen der Therapie nicht überzeugt sind

oder die Erkrankung zunächst nicht mit einer Einschränkung

ihrer Lebensqualität einhergeht. Bluthochdruck gehört hier

klassischerweise dazu. Dabei ist die zuverlässige Einnahme

gerade bei bestimmten Wirkstoffen die Basis für eine erfolg-

reiche Therapie: Antiepileptika, Parkinson-Arzneimittel und

Antibiotika gehören unter anderem dazu.

„Therapietreue prüfen und fördern“

Die wichtigste Voraussetzung für die Wirksamkeit von Arzneimitteln ist die korrekte Einnahme. „Gerade wir Apo-

thekerinnen und Apotheker haben vielfältige Möglichkeiten, die Therapietreue zu prüfen und zu fördern“, sagt

Peter Schöning, Sprecher der Apotheker im Kreis Steinfurt im Gespräch mit VR MEDICUS.

APOTHEKERKAMMER WESTFALEN-LIPPE.

Warum ist die Apotheke hier so wichtig?

Peter Schöning:

Gerade im Bereich der Therapietreue sind

wir der Dreh- und Angelpunkt für den Patienten: Wir kön-

nen im persönlichen Gespräch direkt bei der Abgabe Medi-

kamente und zugehörige Therapiepläne erklären und somit

Ängste und Bedenken ausräumen. Verstehen die Patienten

den Sinn ihrer Therapie und den manchmal auch nur lang-

fristigen Nutzen, steigt ihre Motivation ebenfalls, ihre Arz-

neimittel regelmäßig einzunehmen

.

Peter Schöning

Apotheker in Rheine

Kreisvertrauensapotheker & Beauftragter für

Öffentlichkeitsarbeit für den Kreis Steinfurt

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